Schach und Matt

 

Ich wollte diesen Krimi von Severin Schwendener ja ursprünglich als Geheimtipp verkaufen. Das wird nun nicht mehr gehen – nachdem er eben den Züricher Krimi Preis gewonnen hat. Hochverdient! Ich kenne seine beiden Mitnominierten, Marcus Richmann und Raphael Zehnder, nicht. Die sind bestimmt auch gut, und ich werde mich mit Interesse über ihr Werk informieren. Aber Severin Schwendeners "Schach & Matt" ist einfach ein Extra-Super-Klasse-Krimi. Der muss den Preis ganz einfach verdient haben.

 

Hauptmann Thomas Hilvert ist aus „Schein & Heilig“ bestens bekannt. In „Schach & Matt“ wird die Figur verfeinert, ausgebaut und so lebendig, dass man förmlich in sie hinein- und durch sie hindurchschaut. Zusammen mit seinem Bünzli-Assistenten Jaun folgt er einer Spur scheinbar zusammenhangloser Morde. Als er das Muster dahinter erkennt, scheint es bereits hoffnungslos zu spät zu sein.

 

Dies markiert das Ende des ersten Teils „Schach“. Für den zweiten Teil „Matt“ beginnt das Buch sozusagen wieder von vorn – einfach von der anderen Seite her, um 180 Grad gedreht. Ich rate niemandem, Schwendeners Buch im Zug oder auf einer Parkbank zu lesen. Sie werden sofort Verdacht erregen. Man wird Sie für eine Karikatur einer Agentin oder eines Spanners halten. Im zweiten Teil, indessen, setzt Severin Schwendener in Sachen Spannung noch einen obendrauf.

 

Es gibt Leute, die von Eleganz in Schachpartien sprechen. Severin Schwendener ist für mich tatsächlich ein Grossmeister, der hier eine perfekte Krimipartie gespielt hat. Alle Achtung! Hut ab! Und hoffentlich auf eine Neues!

 

Mehr Infos zum Preisträger und dem Buch gibt es unter anderem auf der Seite des Quartiervereins Wipkingen.

 

edition 8

 

SchachundMatt

 

 

Tom Zai Verfasst von:

Tom Zai ist Autor, Verleger, Lehrer, Moderator, Musiker und noch vieles mehr.