Von Patrick Ness kenne ich bislang „The Chaos Walking“ – Trilogie. Mehr darüber hier in meinem Blog.
Nun habe ich „The Crane Wife“ gelesen. Es gibt vorerst (noch) keine deutsche Übersetzung davon. Es ist zu hoffen, dass diese bald erscheinen wird. Wer nicht darauf warten möchte, sollte sich unbedingt das englischsprachige Original zulegen.
Ein Mann, George, findet nachts in seinem Garten einen Kranich, in dessen Flügel ein Pfeil steckt. Nicht irgendein Pfeil, sondern ein Geschoss, hergestellt, um zu töten. George befreit den weissen Vogel von dem Pfeil und schaut zu, wie er im Dunkel verschwindet. Tags darauf betritt eine geheimnisvolle, ganz in Weiss gekleidete Frau sein Druckerei-Geschäft.
Damit beginnt eine der poetischsten Liebesgeschichten, die ich je gelesen habe – und ich lese nicht viele reine Liebesgeschichten. Diese hier aber zieht mich völlig in den Bann. Ich möchte es so beschreiben: Es ist, als ob du durch eine japanische Scherenschnitt-Geschichte gehst: geheimnisvoll, verstrickt, ohne Alter und ohne Ende, durch ein Märchen von archaischer Schönheit, zeitlos.
Keine Ahnung, ob es japanische Scherenschnitt-Geschichten gibt. Bestimmt aber gibt es eine traditionelle japanische Sage über einen Kranich mit dem Pfeil im Flügel und einen Mann, der ihn gesundpflegt. Dieses Märchen liegt auch dem vierten Studioalbum der Band „The Decemberists“ zugrunde (siehe Wikipedia!). Beide – also die Sage und das Album – sind Inspirationsquelle für Patrick Ness, wie er im Nachwort schreibt.
Sein Crane Wife hat mich auf eine Art in den Bann gezogen wie seinerzeit „The End of Mister Y“.
ISBN: 978-0-85786-872-5
Partrick Ness über sein Buch: