Snowden, ich werde nicht müde es zu sagen, Snowden, wenn es ihn nicht gäbe, man müsste ihn glatt erfinden.
Heute Abend sehe ich diesen Bericht von „10 vor 10“, dem Boulevard-Infotainment-Betroffenheits-Aufdeckjournalismus-Format auf SRF. Da erfahre ich gar „Schröckliches“ auf dem Hintergrund der Snowden-und-der-Rest-der-ehrlichen-Welt-gegen-die-NSA Front:
Leute, eure Handys werden geortet!
Ich bin schockiert! Bibber, Zitter, Ich-Fass-Mich-An-Die-Füsse! Da gibt es so Sendemasten, überall auf der Welt, die Handys, Smartphones und andere Geräte orten können. Nein! Auf ein paar Meter genau.
Nein!
Und nicht nur mein Handy, sondern auch deins und seins und ihres. Echt, mal! Das führt am Ende noch dazu, dass „man“, wer immer das ist, weiss, dass ich im Park neben der Frau Habersack auf einer Bank gesessen bin – ohne sie zu kennen, nota bene.
Und genau jetzt wird es gefährlich. Schliesslich könnten falsche, oder noch schlimmer richtige, Schlüsse gezogen werden. Und dann geht das Getratsche los und am Ende lande ich und die Frau Habersack zusammen in einer Datenbank. Bänke und Banken wo man hinschaut! Und alle wissen Bescheid, bloss ich nicht.
Ist das nicht furchtbar?
Und am schlimmsten sind ja diese Apps! Und am allerschlimmsten die Navigationsgeräte. Da landest du per Zufall im Stau neben der Frau Habersack und – Zoing – geht in Washington der Alarm ab.
Ja, und dann kommen die Drohnen. Brauchst du dich also nicht wundern, wenn du nächstens auf der Gotthardautobahn zerbombt wirst, nur weil du Monate zuvor gedankenlos im Park rumgehabersackt hast.
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