Eben habe ich den Krimikurs am Fiktiven Institut für ungelöste Krimialfälle (FIfuK) mit Auszeichnung bestanden und dafür den blutigen Füllfederhalter entgegennehmen dürfen. Es darf gratuliert werden.
Der mehrjährige Lehrgang hat mich nicht nur zu einem besseren Schreiber sondern auch zu einem gewieften Fahnder und somit auch zu einem potenziellen Täter gemacht. Denn, nur wer wie ein Mörder denkt, kann auch einen Mord auflösen, beziehungsweise eine Figur erfinden, die den Mord auflöst, beziehungsweise einen Mörder oder eine Mörderin erfinden, die überführt werden soll.
In meiner Forschungsarbeit und der daraus resultierenden Diplomarbeit „der Mörder ist immer der Gärtner“ habe ich vollkommen neue, wenn nicht minder naheliegende Schlüssel (keyfactors) zur Auflösung ungelöster Kriminalfälle entwickelt. Meine Ergebnisse finden nun sogar in der Praxis Anwendung. Nächste Woche darf ich in diesem Zusammenhang einen Vortrag an der eidgenössischen Fachtagung der Kriminalinspektoren (EiFaK) halten.
Hier nun exklusiv für meine Leserinnen und Leser auszugsweise die Kernpunkte meiner Arbeit
Der Mörder, meine Damen und Herren, der Mörder ist nämlich fast nie der Gärtner und noch weniger der Butler. Der Mörder ist meistens der oder die – tata! – Sanitäter oder Sanitäterin.
Da ist eben bislang noch niemand draufgekommen. Weil der Sanitäter (der Einfachheit halber und aus statistischen Gründen verwende ich im Folgenden nur noch die männliche Form) frechdreist das Geständnis in der Berufsbezeichnung führt. SaniTÄTER, verstehen Sie? Aber ich habe ihn entlarvt.
Dazu kommt: Täter kehren immer oder sehr oft an den Tatort zurück. Und wer ist – abgesehen von Polizisten und dem üblichen Personal – beim plötzlichen Ableben immer auch vor Ort? Eben, der Sanitäter.
Nehmen wir noch einen dritten Faktor in die Gleichung und die Sache ist wasserdicht: Beweise vernichten, beziehungsweise verwischen, ist für einen Sanitäter kein Problem. Selbst um DNA-Spuren muss er sich keine Sorgen machen. Sanitäter kontaminieren den Tatort. Logischerweise. Von berufswegen.
Soweit mein kleiner Diskurs, der hoffentlich auch für Laien verständlich ist. Falls nicht, lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Ihren Arzt oder Sanitäter.
Bildcredits: Spurzem at German Wikipedia [CC BY-SA 2.0 de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons