Ich habe mir einen verfrühten W…. Wunsch erfüllt. (Das Wort mit W… steht aktuell auf der Liste der verbotenen Wörter. Ihr wisst schon, was ich meine.)
Es ist ein Raspberry Pi B+, ein Mini-Computer, so gross wie eine Kreditkarte, der gerade mal 2 Watt Strom verbraucht.
Das Raspberry Pi W…Paket
Ich will herausfinden, was mit 512 MB Arbeitsspeicher und einer 8GB Speicherkarte alles zu machen ist. In erster Linie will ich Musik abspielen, in guter Qualität, ohne Störgeräusche und mit möglichst wenig Energie – soweit dies über einen Fernseher und die Stereoanlage möglich ist. Ausserdem soll das Abspielen per Fernbedienung, einer Mini-Drahtlos-Tastatur, gesteuert werden.
Ich habe mir also das W…Paket vom Raspberry Shop bestellt. Es beinhaltet einen Raspberry Pi B+, ein Gehäuse, ein HDMI Kabel, ein USB WLAN Modul, ein Steckernetzteil und eine 8GB Speicherkarte mit vorinstallierten Betriebssystemen. Das alles ist für knappe 130 Franken zu haben. Dazu habe ich mir eine Wireless-Tastatur geleistet, die in meinen Klauen einfach lächerlich klein ausschaut, aber den Zweck perfekt erfüllt – Bedienbarkeit vom Sofa aus, ohne die Füsse zu heben.
Auf der Speicherkarte ist NOOBS „New Out Of The Box Software“ vorinstalliert. Damit kann man zwischen verschiedenen Betriebssystemen wählen. Diese Systeme sind zu haben: Raspbian, Pidora, Arch Linux, OpenELEC, Raspbmc oder RISC OS. Wechseln ist kein Problem, beim Start einfach SHIFT halten und auswählen.
Raspberry Pi als Musikstreamer
Mein Ziel, den Raspberry als geräuschlosen, verbrauchsarmen Mediaplayer zu verwenden, erreiche ich mit OpenELEC, das xmbc beinhaltet. Damit erreiche ich mein primäres Ziel, Musik über meinen Spotify Account zu streamen. Hier ein kurzer Film über die Möglichkeiten von xmbc auf Raspberry Pi. Damit Spotify läuft, muss man zuerst einige Paketquellen hinzufügen. Wie das geht wird hier beschrieben. Ich nutze das Addon „Spotimc“.
Wermutstropfen #1
Um Spotify Addons auf xbmc zu installieren, benötigt es einen Spotify Premium-Account, der in der Schweiz etwas über 12 Franken pro Monat kostet. Ich finde das vergleichsweise günstig – wenn man bedenkt, wie viel Musik man sich anhören kann. Das ist weniger als ein Kinoeintritt. Wie viel davon am Ende bei den Künstlern landet, kann ich nicht sagen.
Wermutstropfen #2
Die Funktionen von Spotify lassen sich über das Addon auf dem Raspberry nicht so nutzen wie die Originalversion. Allerdings empfinde ich das als eher kleinen Nachteil. Über andere Computer erstelle ich Playlists, die ich auf dem Raspberry abrufen kann. Die Suchfunktion, indessen, kann man auch auf xmbc nutzen, Künstler und Alben können angewählt und abgespielt werden.
Fazit
Es haut mich um. Die Musikqualität via Fernseher (HDMI) zur Stereoanlage (Cinch) ist super (den Audioausgang von Raspberry Pi würde ich ohne die zusätzliche Soundkarte nicht benutzen wollen). Theoretisch könnte ich das System endlos laufen lassen. Es verbraucht so wenig Strom (sobald ich den Fernseher und den Verstärker ausschalte). Natürlich fahre ich es trotzdem herunter.
Und die Moral …
Natürlich juckt es mich, nun Seitenhiebe gegen die aufgeblasenen Computer-Systeme auszuteilen. Ich lasse es mal bleiben, weil einfach grad ein zu cooler Song läuft – „Don’t stop me now“ (Queen)
P.S.
Mit dem Raspberry lassen sich natürlich noch viele andere Dinge anstellen. Hier einige Müsterchen auf t3n.de.