Plotten

Nach meiner Meinung gibt es nicht DIE Methode einen Roman zu schreiben. Sollte es diese geben, wäre es eine Gebrauchsanweisung. Und was gibt es Öderes als Gebrauchsanweisungen?

 

Ich befolge noch nicht mal meine eigenen Rezepte. Ist mir zu langweilig. Auf der anderen Seite: „Never change a winning team!“ In diesem Spannungsfeld plane ich meinen übernächsten Roman, um Zeit zu gewinnen wegen der Vorlaufzeiten des Verlags und um die drängen Stimmen in meinem Kopf loszuwerden.

 

Aber nun der Reihe nach: Das Manuskript meines nächsten Romans ist beim Verlag. Es gibt zwar noch einiges zu tun, aber vorerst ist die Lektorin dran. Ich spüre, dass ich mich von den Protagonisten nicht verabschieden kann. Ergo: Fortsetzung! Das verfolgt mich. Denn es ist einfacher, eine Geschichte abzuschliessen, als eine fertige Geschichte weiterzuentwickeln. Das ist wie im richtigen Leben. Je mehr Leute involviert sind, je mehr Zeit verstreicht, umso komplexer werden die Zusammenhänge. Abgesehen davon bin ich ein totaler Trilogie-Fan.

 

Ich bin also mitten im Plotten – Konzeptarbeit, Planung für die Fortsetzung eines Romans, der noch nicht mal erscheinen ist.

 

Ich gehe so vor:

 

Eine Mindmap erstellen mit vielen spontanen Bildern: ein Spinnennetz ungeahnter Grössenordnung / Nachdenken / Nachdenken / Verzweifeln / Hoffnung schöpfen / Mindmap ergänzen / Nachdenken / Erzählperspektiven ergründen (mit Mindmaps, was sonst?): 11 Perspektiven bis jetzt. Wow! Das kracht ganz schön in den Synapsen! / Kapitel planen (auch mit Mindmaps)

 

Das vorläufige Ergebnis ist ein Buch mit 60 Kapiteln. Die werden zum Teil recht kurz sein. Dennoch sprengt das alles, was ich bis anhin gemacht habe. Ich meine, wenn ein Kapitel durchschnittlich 10 Seiten umfasst, dann aber … Wow! … Werde ich das wirklich schaffen? Wird der Verlag ein so dickes Buch drucken wollen? Werden die Leserinnen und Leser so viel lesen wollen?

 

Die begründete Hoffnung besteht, dass alle Fragen bejaht werden können.

 

Eine Buchvernissage wird oft und gerne mit einer Geburt verglichen. Analog müsste dann diese Phase die Zeugung sein. Hat sich hingezogen über ein paar Wochen. Nun gehe ich schwanger damit.

 

Mütter, bitte verzeiht mir die Symbolsprache! Um sie weiterzuspinnen: nun nagen die Zweifel an mir. Wird alles glattgehen?

 

Leute, drückt mir die Daumen!

 

 

 

Tom Zai Verfasst von:

Tom Zai ist Autor, Verleger, Lehrer, Moderator, Musiker und noch vieles mehr.