Plastiksackmeitli – Handtäschlifrau

 

Über den „Skandal“ rund um Oprah Winfreys erfolglosem Taschenkaufversuch in Zürich wurde schon viel geschrieben – genug, wie ich meine. Was mich nicht davon abhält, einen Aspekt aufzugreifen, dem bisher wenig Beachtung geschenkt wurde:

 

Wieso, zum Kuckuck, gibt es überhaupt Taschen für 35’000Franken zu kaufen?

 

In Sachen Taschen bin ich selber, als einer aus der Jute-Statt-Plastik-Generation und Mann, wohl vorbelastet. Ich werde niemals dafür Verständnis aufbringen, dass man mehr Geld für die Tasche ausgibt als für deren Inhalt. Wobei Damen-Taschen an sich Bücher mit sieben Siegeln sind und im Fall von O.W. davon ausgegangen werden kann, dass sich schon ein Lippenstift im Bereich eines Tagesgehalts bewegt – desjenigen einer Schweizer Taschenverkäuferin natürlich. (Ich möchte O.W. keines Falles noch weiter diskreditieren!).

 

Also, selbst wenn ich sämtliche Vorbehalte gegenüber Taschen beiseiteschiebe und akzeptiere, dass es Leute gibt, die bereit sind, viel Geld dafür hinzublättern, bleibt doch immer noch die selbe wichtige Frage:

 

Wieso, zum Kuckuck, gibt es überhaupt Taschen für 35’000Franken zu kaufen?

 

Man kann damit argumentieren, dass es noch weit teurere Luxusgüter gibt, wie der Artikel von Bilanz zeigt. Lässt das den Preis besagter Handtasche vernünftiger erscheinen? Man möge sich ein eigenes Urteil dazu bilden. Was mich betrifft, gehörte die Sache auf jeden Fall unter meinen Lieblingsbegriff (modern Hashtag) #Veridiotisierung.

 

Ich muss gestehen, ich verstehe vom Kapitalismus zu wenig und kann auch keine funktionierende Alternative dazu nennen.

Und dann wäre da noch die Frage nach der Freundlichkeit in der Schweiz: im Verkauf, im Gastgewerbe, auf Ämtern, usw. Aber lassen wir das nun!

 

Hören wir ein bisschen Musik!

 

 

 

 

Tom Zai Verfasst von:

Tom Zai ist Autor, Verleger, Lehrer, Moderator, Musiker und noch vieles mehr.