… oder wie aus Kurzmitteilungen Zeitungen werden
Ich mochte Twitter nicht. Der Nachrichtendienst erschien mir als endloser Datenstrom, der einfach nicht zu bewältigen ist – vielleicht so wie ein Vogelhaus, in dem vor lauter Gekreische einzelne Stimmen nur noch von Spezialisten wahrgenommen werden. Ausserdem, wehrte ich mich gegen die Reduktion auf 140 Zeichen.
Dann traf ich zwei Leute – keine Digital Natives, aber erfolgreich Immigrierte, und wie! – die mir in Sachen Newsbeschaffung und -nutzung in einem äusserst inspirierenden Gespräch neue Horizonte eröffneten. Die beiden, nennen wir sie Tanja und Georg, betreiben eine Website, die Google News- und tweet collections (.twizz) von Twitter zu einem top aktualisierten Newsüberblick verarbeitet, optisch ansprechend, leicht zu nutzen und informativ: storyspots.ch
Aus einer Wette heraus ist ausserdem ein eigentliches Newsmagazin entstanden, ohne redaktionelle Bearbeitung notabene. Das Motto der Seite – „shaken, not stirred“ – könnte den Eindruck erwecken, dass sogar Quellen von geheimen Nachrichtendiensten angezapft werden. Tatsächlich handelt es sich um einen Mix aus Facebook, Twitter, Youtube und Pinterest: magz.ch
Eine eigene Zeitung aus Newsfeeds herzustellen sei so etwas wie ein Kinderspiel, erfuhr ich von Tanja und Georg. Ich konnte es kaum glauben, aber es stimmt. Man kann tatsächlich im Handumdrehen seine eigene Tageszeitung zusammenstellen – zum Beispiel auf paper.li. Man logt sich über den Twitter oder den FB Account ein. Mit einem übersichtlichen und intuitiv zu bedienenden Auswahlmenü stellt man sich aus eigenen Quellen und von professionellen Newsanbietern ein ganz persönliches Nachrichtenmagazin zusammen, das sich zudem eigenständig aktualisiert.
Hier der Link zu meiner persönlichen Ausgabe: Tom Zai.
Nachtrag: Ich habe auf einem anderen System festgestellt, dass bei der paper.li Zeitung auf der Seite Werbung eingeblendet wird. Bei mir zu Hause fehlt die, ein Add-Blocker verschont mich vor den störenden Einblendugen: für Firefox oder Chrome.