(70’000, um genau zu sein)
Meine Frau und ich haben gute Aussichten auf einen der vorderen Plätze des Wettbewerbs «Wer spart am meisten Strom – 4weeks4earth4future» by Zigi Smoke Stardust ©®. Was sage ich? Ziemlich sicher ergattern wir sogar den Hauptpreis. Ich bin so aufgeregt.
Selbst, wenn es nicht ganz klappen sollte – was ich bezweifle –, die Teilnahme an diesem Wettbewerb hat unser Leben verändert und uns die Augen geöffnet. Oft sind es die kleinen Dinge im Leben, welche in ihrer Summe Grosses bewirken. Es geht um Nachhaltigkeit.
Wer in vier Wochen in den eigenen vier Wänden – 4weeks4earth4future, in the own 4 walls, eben – am meisten Energie zu Gunsten unseres Planeten einspart, gewinnt.
Dazu muss man natürlich erst mal seinen Energieverbrauch kennen. Dafür stellt Zigi Smoke Stardust ©® die kostenlose App «Smart People 4 Smart Homes» zur Verfügung, welche sich mit wenigen Klicks mit unserem Heimnetz verbindet. Meine Frau hatte anfänglich Bedenken, der App vollen Zugriff zu gewähren, aber die verschlüsselte Übertragung der Daten hat dann doch den Ausschlag gegeben. Die Verknüpfung des Nutzerkontos mit meinem Twitter-Account schafft zusätzliche Sicherheit, finde ich.
Gut, unser Start in die vier Wochen war etwas verhalten. Wie alle anderen drehten wir einfach die Heizung ein Grad runter, nahmen die beiden Aussenleuchten beim Eingang vom Strom, putzten uns im Licht der Stirnlampen die Zähne und verzichteten dieses Jahr weitgehend auf die Weihnachtsbeleuchtung. Aber wir sahen schnell ein, dass damit kein Blumentopf zu gewinnen ist – und schon gar nicht der sagenhafte Superpreis. Also sind wir aufs Ganze gegangen.
Wir haben den Strom komplett abgestellt! Nehmt das!
Wieso sind wir nicht schon früher auf die Idee mit den Powerbanks gekommen? In der Tiefgarage von meiner Firma hat es gleich neben meinem Parkplatz eine Steckdose. Die 12er-Steckleiste war wirklich nicht teuer und ist zusammen mit den 12 Powerstations noch nicht mal 24 Stunden nach der Onlinebestellung (vom Büro aus) geliefert worden. Die Akkus, die ich im Fonds des Autos aufstelle, sind alle voll, bis ich mit der Arbeit fertig bin.
Damit laufen zu Hause die meisten Geräte aber die Heizung natürlich nicht. Doch auch dafür haben wir eine Lösung gefunden. Sie ist uns beim Kerzenschein beim Raclette Essen – sozusagen als Erleuchtung – eingefallen.
So ein Teelicht bringt ja immerhin 40 Watt Heizleistung. Unser Haus benötigt an einem kalten Wintertag noch nicht mal 100 Kilowatt. Das lässt sich mit 2’500 Teelichtern locker bewerkstelligen. Meine Frau und ich also mit beiden Autos in die IKEA (ist nur eine knappe Stunde entfernt) und auf insgesamt vier Rundgängen genug Teelichter gekauft, um die vier Wochen zu überstehen. Das braucht weniger als man denkt: 700 Hunderterpackungen reichen 🙂
Tja, man muss eben rechnen können!
A propos rechnen:
Ein Teelicht brennt etwa vier Stunden. Das heisst, dass nicht viel mehr als 400 Lichter gleichzeitig brennen müssen. Tagsüber kümmert sich meine Schwiegermutter darum. Die restlichen 14 Stunden teilen sich meine Frau und ich in zwei Schichten.
Das klingt nach viel Arbeit. Aber wir lieben es! Unser Haus ist permanent von diesem heimeligen Licht erfüllt, das unsere Herzen erreicht.
Kann es Zufall sein, dass sich Herzen und Kerzen reimen?
Vielleicht werden wir sogar über die vier Wochen hinaus mit dieser stromfreien Heiztechnik weitermachen. Wenn etwas sicher nie knapp wird, dann doch die Teelichter in der IKEA!
Wenn doch mal das Zimmerthermometer unter die 25 Grad sinkt, dann greifen wir auf unsere WC-Papier-Reserven aus dem Lockdown zurück. Wir haben uns damals zehn Euro-Paletten an Jumborollen 360 m, 2-lagig, angeschafft und das meiste davon haben wir noch. Na ja, zweilagig ist auf Dauer eben nicht so … Sie wissen schon.
Eine Jumborolle verbrennt im Schwedenofen in unter einer halben Stunde und macht nicht mal so viel Asche. Und, wie jeder weiss, ist Papier aus Holz hergestellt – einem nachwachsenden Rohstoff. In diesem Sinne sag ich mal «win win», für uns und für den Planeten.
Blieb also das Problem des Kochens ohne Strom. Aber das war dann nun wirklich keine grosse Herausforderung mehr für uns. Jeden Tag Nackensteaks vom Holzkohlegrill kann zwar mit der Zeit eintönig sein, aber wir geben uns auch mit Würsten oder Burgern zufrieden. Wenn es mal schnell gehen muss: Eine Packung Budget-Speck direkt über der Kohle und dazu ein paar dieser Eier aus der Weihnachtsaktion in der Pfanne über fünf Teelichtern braten. Man muss sich einfach zu helfen wissen.
Wäsche kann man auswärts geben und Duschen ist beim Fitnessabo inkludiert. Den Kühlschrank haben wir ausgebaut und, Winter sei Dank, hinters Haus gestellt.
Morgen sind die vier Wochen um und unsere Nachhaltigkeits-App hat ab Tag 3 des Wettbewerbs – ta-taaa! – 0 kW/h Stromverbrauch aufgezeichnet. Damit haben wir bewiesen: Die Netto-Null-Gesellschaft ist möglich.
Superpreis wir kommen:
Vier Wochen Luxus-Badeurlaub in den Emirates (die bei 4weeks4earth4future ziehen das mit der Vier voll durch) plus ein Kurztrip nach Katar, wo wir mit dem Präsidenten eines der grössten gemeinnützigen Organisationen in der VIP-Lounge des Lusail Stadions ein Gala-Dinner mit Überraschungsgeschenken haben werden. Meine Frau meint, es könnte eine Rolex sein, ich tippe eher auf einen Golf-Schnupperkurs auf dem «Grünsten Platz der Arabischen Halbinsel», dem «Ambassador Gianfantino Course», auf dem auch Vadi Beckmann, der Kara Ben Nemsi der Gegenwart, regelmässig eingelocht.
Drückt uns also die Daumen!
Wir werden es schaffen!
Das wär doch gelacht!
Ha!
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