Letzte Überarbeitung

Heute ist ein spezieller Tag. Ich beginne die letzte Überarbeitung meines neuen Romans – die Elfte. Valérie, eine Protagonistin im Roman, würde ihre helle Freude an dieser Zahl haben.

 

Die Lektorin hat ihren zweiten Durchgang im Überarbeitungsmodus direkt ins Manuskript geschrieben. Für mich ist das eine neue Erfahrung – eine durchaus geniale, kann ich sagen. Grün hinterlegt finde ich ihre Änderungen und kann mit einem Klick entscheiden, ob ich sie akzeptieren will oder nicht. Meine eigenen, neuen Änderungen erscheinen nun senfgelb. Das schaut dann so aus:

 

 

 

Ich bin einigermassen aufgeregt. Es ist die letzte Gelegenheit, herausfinden, ob das Buch passt oder nicht. Diese Arbeit ist der Feinschliff. Da fliegen keine Fetzen mehr. Da muss es sanft zugehen. Als Autor bin ich nun an einem Punkt, wo ich „mein neues Kind“ so gut kenne, dass ich fast jegliche Distanz dazu verloren habe – so geht es Vätern und Müttern oder nicht? Ich kann nur darauf bauen, dass meine subjektive Auseinandersetzung mit dem Manuskript letztlich auch bei der Leserschaft ankommt und das fertige Buch durch viele Hände geht.

 

Bis dahin wird noch einiges geschehen. Nach meiner Überarbeitung gibt es eine „Konferenz“ mit der Lektorin: ausdiskutieren, wo wir keine Einigung haben. Das klingt nach föderalistischer Konsensfindung.

 

Anschliessend sind die Korrektoren dran, das Layout wird gemacht, das Cover, der Klappentext und irgendwann, in naher Zukunft, flattert die Druckfahne ins Haus – das „Gut zum Druck“ wird fällig, die letzte Unterschrift, nach der wirklich nichts mehr geändert werden kann.

 

 

Tom Zai Verfasst von:

Tom Zai ist Autor, Verleger, Lehrer, Moderator, Musiker und noch vieles mehr.