Mittags an der Rollatormeile:
Der Reformierte Pfarrer ist ins Gespräch vertieft mit zwei älteren Damen aus dem angrenzenden Altersheim. Im Näherkommen erhasche ich Wortfetzen. Es geht ums Grüssen und die heutige Jugend, die eben an den Damen vorbeigegangen ist (Ich meine die Jugendlichen. Die Jugend auch, aber das ist schon länger her).
Der Pfarrer versichert, dass die Jungen eigentlich ganz in Ordnung sind, Schlingel halt, aber das sei normal.
Ich wechsle vom Trottoir auf die Fahrbahn, weil ich nicht vorbeikomme, und grüsse brav, wie ich’s von Mami gelernt habe.
Der Pfarrer grüsst freundlich zurück. Die Damen schauen mich irritiert an, zu sehr absorbiert von der Anwesenheit ihres Seelsorgers.
Das hat sich wirklich so ereignet. Realsatire! Bestätigt leider auch die Regel, die meine Kinder schon länger anwenden:
Grüss keine Senioren! Die heutigen Alten sind einfach zu sehr mit sich selber beschäftigt.