Im Wort Leichtathletik schwingt ja das Wort leicht mit. Damit assoziiere ich grazil, wendig, locker, usw. Nun ja, vielleicht nicht beim Hammerwerfen. Aber da sind wir ja schon beim Thema.
Aktuell wird an Olympia mal wieder diskutiert: Wann ist eine Frau eigentlich (noch oder bereits) eine Frau? Ich spreche von Caster Semenya.
Nein das ist sie nicht. Das ist Jarmila Kratochvilova in den 80er Jahren:
Grenzwert
Wir haben heute für alles Grenzwerte: Ozon, Feinstaub, Radioaktivität, und so weiter, die üblen Sachen halt. Ah ja, Pferdefleisch in Lasagne sollte nicht unerwähnt bleiben. Manchmal Nulltoleranz: Grenzwert = 0. Manchmal Toleranz: Grenzwert > 0.
Ein Beispiel: Spinat, wie viele andere Lebensmittel, ist ja grundsätzlich giftig. Nun, wenn ein Baby 4 Kilogramm Spinat isst, stirbt es. Da bekommt man ein wunderbares Gefühl für Grenzwerte.
Und es gibt offenbar auch Grenzwerte für Frauen, das heisst: fürs Frau-Sein an sich.
Nein, es geht nicht ums Gewicht, die Schuhnummer oder die Körbchengrösse. Es geht ums Testosteron.
Penisneid? Nein, danke!
Frauen, und das muss an dieser Stelle einmal gesagt sein, Frauen, die trotz eines übermässigen Testosteronwertes keinen Penis entwickeln, sind Penisverweigerinnen oder eben -verweigerer. Sozusagen aus der eigenen Rippe hergestellt, jagen sie mir Angst ein. Und ich wollte an Olympia nicht geschenkt gegen sie antreten.
99.9999%
Da geht es mir wie den aller-aller-aller-allermeisten Männer auf diesem Planeten. Olympia, nein danke! Ich hätte schon können, falls ich gewollt hätte, aber eben …
Und haben Sie die Schwimmer gesehen? Die männlichen Schwimmer? Seit ich die gesehen habe, fühle ich mich ja nicht mehr als Mann. Als Mann, so habe ich verstanden, brauchst du offenbar einen Schulterumfang von mindestens zwei Metern und einen Taillenumfang von höchstens 60cm. Dazu ein paar Affenarme, die allerdings haarlos sein sollen. Das ist ja krank! Das ist ja …
Ich bin so wahnsinnig weit entfernt von diesen Männern. Ich könnte fast schon eine Frau sein.
Bin ich ein Frau?
Um das festzustellen, müsste ich vermutlich einen Östrogentest über mich ergehen lassen. Da ich bereits über 50 bin, laufe ich Gefahr, selbst mit Kleinstmengen an Östrogen als Frau durchzugehen. Wäre da nicht mein, für eine Frau, extrem hoher Testosteronwert.
Und sehen Sie: aus genau diesem Grund nehme ich prinzipielle nicht an den Olympischen Spielen teil.
Bildcredits: By http://img.radio.cz/pictures/c/ct/kratochvilova_jarmila.jpg [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons
