Kürzlich berichtete ich voller Enthusiasmus über die Sebastian Bergman Reihe von Hjorth und Rosenfeldt.
Vielleicht hätte ich eine Pause machen sollen, bevor ich auch noch den dritten Band, die Toten, die niemand vermisst, in Angriff nahm. Aber ich wollte nicht. Zu fesselnd waren die beiden ersten Bände gewesen.
Vielleicht urteile ich auf dem Hintergrund der totalen Begeisterung für die Vorgänger zu hart. Dennoch, mein Eindruck in Kürze:
Fader Abklatsch, routiniert gekocht mit den bewährten Zutaten, zu wenig gewürzt, viel einfacher gestrickt, mit einem unglaublich plumpen Cliffhanger am Ende – von Anfang an fürs Fernsehpublikum gedacht und der Fortsetzung den Weg zu ebnen.
Nach dieser Lektüre brauchte ich eine Portion Grossartigkeit und dafür war nur das Beste gut genug. In Sachen Krimi heisst das für mich: Fred Vargas (Wikipedia).
Lang hatte ich es aufgehoben, nun verschlang ich es in ein paar Tagen: Die Nacht des Zorns (siehe auch Krimi-Couch).
Man muss Vargas‘ Plauderton mögen, skurrile Geschichten zwischen Alltäglichem, beinahe Banalem, die in die grossen Zusammenhänge gestellt werden (der Flügelschlag eines Schmetterlings, der einen Tornado auslöst …).
Definitiv mögen muss man schräge Typen, angeführt von Adamsberg, dem Wolkenschaufler, der mein absoluter Lieblingskommissar ist. Ich liebe diese Truppe von liebenswerten Originalen.
Schade, ich bin schon wieder fertig mit dem Buch. Nun überkommt mich dieses leere Gefühl. Meine Frau hat zu mir gesagt: „Wieso hast du es nicht langsamer gelesen?“
Ging nicht!