Mein liebstes Werkzeug ist wieder um 5000 Wörter reicher und um ein paar wenige ärmer geworden.
Ich nutze es am liebsten online. Oft staune ich, dass gerade meine Lieblingswörter nicht vorhanden sind. Da merke ich dann, dass ich halt Schweizer bin.
Heute wollte ich schreiben: „Er bauzte sie an …“ Macht für Schweizer perfekt Sinn. Duden kennt das nicht, also „schnauzte“ er halt.
SRF titelt so: „Der neue Duden: dicker, weiblicher und digitaler“.
Ich zitiere ja bloss!
Andere Quellen heben die weiblichere Seite des Dudens mit den Neuzugängen „Rabaukin“ (Pippi Langstrumpf, z.B.) oder „Vorständin“ hervor. Letzteres wundert einen nicht, seit die Frauen die Zehnprozenthürde geknackt haben (siehe moneycab!) Die „Gästin“ ist, meine ich, schon länger dabei.
Dies soll nun kein zynischer Beitrag über gender-konformes Schreiben werden. In der Deutschen Sprache kommt man um die weiblichen Formen nicht herum, wenn man beiden Geschlechtern gerecht werden will. Im Plural ist es eine Plage, zugegeben. Dann versucht man auf neutrale Wörter auszuweichen.
Ich finde es vor allen Dingen faszinierend, dass Sprache wächst, sich verändert. Ich meine 5000 Wörter, das ist eine ganze Menge. Im Ganzen sind es 140’000 übrigens.
Für uns Autorinnen und Autoren – also uns Schreibende – ist das ein Riesentopf voll Möglichkeiten. Ich selber vergleiche die Tätigkeit des Schreibens gerne mit Legospielen. Die Bausteine sind da. Wie du sie zusammensetzt ist völlig offen.
Duden sei Dank ist wieder ein neuer Bausatz dazugekommen!
Abschliessend ein Link zu Giacobbo-Müller und Lara Stolls fantastischem Beitrag: „Fieber Duden“