Ich weiss gar nicht, in welche Rubrik ich diesen Blogbeitrag stellen soll: Veridiotisierung? Satire? Computer?
Nun, ich entscheide mich für Computer – im Bewusstsein, dass viele andere Kategorien genauso passen. Die korrekte Bezeichnung wäre „geplante Obsoleszenz“ (eines der Hauptthemen meines übernächsten Romans), doch dafür habe ich noch keine eigene Kategorie geschaffen.
Seit einigen Tagen kämpfe ich einmal mehr mit meinem Drucker. Es ist ein Brother DCP-145C, ein Tintenstrahldrucker, dessen Ersatzpatronen teurer sind als ein neues Gerät. Ich habe allerdings eine unerschöpfliche Quelle gefunden, die mich mit alternativen Ersatzpatronen bedient: Doppelte Menge zu einem Drittel des Preises. Man rechne! Ich gebe weniger als sechzig Franken pro Jahr aus für Druckerpatronen!
Wenn da nur nicht die vom Hersteller eingebauten Spielverderberchen wären. Das Gerät kann sich schlicht nicht vorstellen (na ja!), dass man mit einer schwarzen Patrone ein halbes Jahr lang drucken kann. Dazu kommt, dass es seit Monaten einen auf sterbenden Schwan macht. Aber es geht ihm bestens. Und die schwarze Patrone ist noch halb voll. Dennoch die Meldung:
„Kein Druck möglich.“
Wieso nicht? Angeblich ist die schwarze Tinte alle. Also raus damit, rein damit.
„Erkennen unmöglich.“
Bin ich froh, spricht das Ding nicht wirklich mit mir. Ich hätte es längst angeschrien. Es schreibt nur, also schreibe ich zurück – allerdings sehr LAAAAAAUUUUUUT!
Nach dem zehnten Versuch, die selbe schwarze Tinte wieder einzusetzen, akzeptiert das Gerät plötzlich auch die blaue Farbe – Cyan, pardon! – nicht mehr. Da ist wirklich nicht mehr viel drin und ich lasse mich dazu verleiten, eine neue einzusetzen. Was problemlos akzeptiert wird – was meinen Hausarzt und den Lieferanten der Patronen gleichermassen freut.
Das Problem Schwarz bleibt. Meine Finger schauen mittlerweile aus, als ob ich damit Stunden in der Erde gegraben hätte, ohne je daran zu denken, sie anschliessend zu waschen. Die Trauerränder unter meinen Nägeln haben Kultstatus erreicht.
Heute nun starte ich den letzten, ultimativen Angriff. Eine List muss her, denn jeder Trick, den ich im Internet finden kann, stellt sich als leere Hoffnung heraus.
Beim Einsetzen einer neuen Patrone muss eine Membran durchstossen werden. Das spürt man am kleinen Widerstand und hört man an diesem dumpfen „Zzzzzzzstttt.“ Ich nehme also einen Klebstreifen von etwa fünf Zentimetern Länge und klebe die Öffnung, da wo die Tinte in die verfluchte Maschine laufen soll, zu.
Dann einsetzen und „Zzzzzzzstttt.“ Voilà! Geht doch!
Das Ding druckt, meldet aber:
„Wenig Schwarz.“
Wenig im Verständnis von Gerätehersteller heisst: fünf bis zehn Kopien.
Was mich betrifft: Ich habe schon mal Kopierpapier gekauft – und eine Rolle Klebstreifen!
Für alle, die sich über Drucker nerven – hier die ultimative Entspannung: