… und weitere Romane mit Sebastian Bergman von Hjorth und Rosenfeldt
Meine Neuentdeckung. Gehört davon habe ich im Radio bei der Heimfahrt von den Ferien.
1000 Seiten später:
Ich mag schräge Typen und davon gibt es in diesen Romanen eine ganze Menge. Der schrägste davon ist die Hauptfigur, Sebastian Bergman selber. Ein traumatisierter Polizeipsychologe, der nach dem Verlust seiner Familie als ungelenkte Waffe durch die Leben anderer fährt.
Gemäss den schwedischen Autoren wollten sie dem Filmdarsteller von Kurt Wallander (Rolf Lassgård) auch mal die eine oder andere Bettszene schreiben. Weil nach den Lisbeth Salander Filmen (die heissen anderes, aber für mich sind es halt die Salander-Filme!) Skepsis aufgekommen war, dass eine weitere Serie ebenso gut funktionieren könnte, ihre Drehbuchidee deswegen abgelehnt wurde, wählte das Autorenduo den „Umweg“ über den Roman, in der berechtigten Hoffnung, dass dieser als Bestseller dann schon verfilmt werden würde. Das ist mittlerweile geschehen.
Das bedeutet nun nicht, dass ich mir die Hauptfigur auch wie den genannten Schauspieler vorstelle. In dieser Phase würde ich mich hüten, einen Film zu sehen. Für mich passt er genauso wenig wie als Kurt Wallander. Aber das ist natürlich etwas völlig Persönliches. Ich empfehle dringend, die Bücher zu lesen, und dabei jegliche Filmerinnerungen beiseitezuschieben.
Aktuell lese ich am zweiten Band und staune über die Vielschichtigkeit, die Sprache und wie gesagt die Figuren, die ich sofort ins Herz geschlossen habe. Ich ziehe den Hut vor diesem Werk und kann kaum aufhören zu lesen.
Wer Wortwitz, krasse Sprüche und Handlungen am Abgrund der menschlichen Seele mag, sollte die Bücher keines Falls verpassen. Ein Geheimtipp ist das sicher keiner mehr. Ich möchte mich dennoch nicht zurückhalten und meine Begeisterung kundtun.
Hier der Beitrag von Radio SRF zum neusten Roman „Die Toten, die niemand vermisst“. Dazu ein leicht zynischer Kommenentar, im Bewusstsein, dass das jedem passieren kann:
An welchen Stefan mag die Kommentatorin wohl gedacht haben? Hauptsache, sie hat das Buch gelesen. Oder?