Trotz einiger lästiger Störungen kam ich heute gut voran.
Allerdings nervten einige Journalisten. Sie wollen Interviews zum neuen Buch, das im Dezember in die Bestsellerlisten kommt. Zum Glück ist nächsten Montag die Pressediensttante aus dem Urlaub zurück. Ich muss schliesslich arbeiten.
Vier verschiedene Krankenkassen wollten unabhängig voneinander einen Exklusivvertrag abschliessen – zwei Jahre Gratis-Prämie (also mit ohne alles!), für die ganze Familie, dafür erwähne ich den Namen der Kasse, sollte ich mal krank werden oder einen Unfall haben. Wir sind zwar schon versichert. Doch das scheint die nicht abzuhalten, mir Angebote zu machen. Am Ende streiten sich die Kassen noch darum, wer bezahlen darf. Ekelhaft!
Dann der Steuerbeamte. Ihn konnte ich schlecht ein weiteres Mal vertrösten. Hat sich dann doch gelohnt. Er machte mir (endlich) ein angemessenes Angebot. Das Wort „Pauschalsteuer“ mag er allerdings gar nicht. Er wurde regelrecht sauertöpfisch, als es mir herausgerutscht ist. Er bevorzugt „Gegenseitige Übereinkunft bezüglich freiwilligem Verzicht auf einen Wohnortswechsel.“ Mit anderen Worten, meine Personenfreizügigkeit ist nun abgeschafft.
Ach ja, die „Stiftung zur Förderung der Schweizer Literatur“ hat geschrieben und fragt, warum ich keinen Werkbeitrag beantragt hätte. Sie hätten sich schon so auf eine gute Zusammenarbeit gefreut und ihr Logo passe hervorragend zu den Farben meines neusten Romans.
„Forellenbacher“ will mich in der Sendung und liess mich suchen. Ich war da schon dreimal. Ein weiteres Mal bringt Unglück. Ich bin da etwas eigen. Er wird das verstehen.
Kurz vor Feierabend dann auch noch ein Vertreter des „Literaturschiffs“ in der Leitung. Zwei Wochen Karibik. Sollen die doch jemanden anfragen, der gut und gerne liest. Ich muss, wie gesagt, arbeiten. Zu Calypso-Klängen geht das nicht.
Dieser Cameron benimmt sich auch recht aufsässig. Ich habe einem Gespräch zugestimmt. Einfach, damit er Ruhe gibt. Und, weil er eh gerade im „Dolder“ ist. So, wie ich mich kenne, werde ich am Ende wieder weich werden. Nun gut, soll er halt seinen Film machen.
Oh! Da fällt mir ein, braucht noch jemand Karten für das Eröffnungsspiel in São Paulo? 12. Juni? Ich muss da zum Frisör. Leider. Ein Engpass. Ein gefragter Mann ist er, der Ügo.
Wenn ich nochmal wählen könnte, in meinem nächsten Leben würde ich auch Frisör.
By Bertall (La Semaine des familles) [Public domain], via Wikimedia Commons