Commisaire Mazan

Commissaire Mazan und die Erben des Marquis

 

Um es gleich vorwegzunehmen, „Commissaire Mazan …“ ist für mich DIE Krimi-Entdeckung. Ein wunderbares Buch, voller Poesie, Stimmungen, Gerüchen, Intuitionen, Klassenkampf, erotischer Abgründe und Gewalt. Üble Gewalt. Es ist kein Buch für Zartbesaitete aber dennoch auf besondere Weise zart, ja zärtlich.

 

Das macht die Sichtweise von Commissaire Mazan aus, einem wandernden Flohzirkus, einem Kater, der denkt und mit den anderen Katzen spricht. Das funktioniert nur bei Walt Disney? Nein, das funktioniert wunderbar in diesem Meisterwerk. Es wirkt immer glaubwürdig, wenn man durch Mazans Kopf auf die Menschenwelt schaut. Besonders magisch wird es, wenn der Kater durch Flehmen bis in die hintersten Winkel die Stadt auf eine spirituelle Weise wahrnimmt.

Die Lektüre dieses Romans bekehrt jeden Katzenhasser.

 

Natürlich kommen Menschen vor, allesamt wunderbar gezeichnet, allen voran die halbalgerische Drogenfanderin Zadira Matéo – das menschliche und besonders auch weibliche Pendant des Katers.

Phasenweise verschmelzen die beiden Figuren beinahe – nur um dann gleich wieder auf Distanz zu gehen. Wunderbare Parallelen zwischen der Katzen- und Menschenwelt.

 

Hinter dem Pseudonym Jean Bagnol verbirgt sich das Schritsteller-Ehepaar Nina George und Jo Kramer. Dies ihr erster gemeinsamer Roman. Mehr Infos zu „Commissaire Mazan und die Erben des Marquis“ und den beiden Schriftstellern finden sich auf ihrer Autorenseite.

 

Ich wünsche diesem Buch viele begeisterte Leserinnen und Leser.

 

Manzan

Tom Zai Verfasst von:

Tom Zai ist Autor, Verleger, Lehrer, Moderator, Musiker und noch vieles mehr.