Amtlich bewilligter Währungsschlussverkauf

Euro

Ist die aktuelle Franken-Euro-Krise tatsächlich eine Krise oder nur der Anfang eines beispiellosen Genesungsvorgangs? Die alte Binsenwahrheit, erst wird es vorübergehend schlechter, bevor es dann bessert, darf nicht vergessen werden. Diese Ansicht wird auch von Experten gestützt. Hier ein Gastkommentar eines ausgewiesenen Fachmanns (Ja, in der Schweiz werden auch Fachleute ausgewiesen, da kennen wir nichts!).

„Die für alle doch eher ungestüme Bekanntgabe, den Eurokurs nicht mehr an den Schweizerfranken zu koppeln, sorgte an den Märkten für Unruhe. Als sich alle wieder etwas beruhigt hatten, musste man feststellen, dass der Euro um schlappe 13kommairgendwas% abgesackt war. Katastrophe oder Chance?
Mittel bis längerfristig ist die Politik gefordert und auch die Wirtschaft. Wer die Hausaufgaben gemacht hat, hat nichts zu befürchten. Ansonsten ist zu erwarten, dass man nach dem Bezahlen der Zeche noch längst nicht auf der Strasse steht.“ (Egon Bankradt)

Wer sie nicht gemacht hat, die Hausaufgaben, dem droht eine Strafstunde bei unserem allseits geschätzten Wirtschaftsminister mit dem Doppelnamen, dessen Frau nicht mit unserem Gold-Skispringer verwandt zu sein scheinen dürfte, könnte, sollte, müsste. Der Wirtschaftsminister seinerseits hat seine Hausaufgaben gemacht (sofern „machen“ hier im Sinne von sich Mühe geben gemeint ist):

„Es wird jetzt umso wichtiger sein, dass wir die bilateralen Verträge und damit den Marktzugang zu Europa sichern können, es wird ganz wichtig sein, dass wir den Arbeitsmarkt flexibel behalten können, es wird wichtig sein, dass wir den Unternehmungen rasch einen attraktiven Steuerstandort bieten können, also die Politik wird mithelfen, die Rahmenbedingungen zusätzlich zu verbessern, und das muss die Antwort sein auf die Entscheidung.“ (Der Wirtschaftsminister am 15.1.2015 in der Tagesschau)

Diese Aussage(n) unseres Wirtschaftsministers mit dem Doppelnamen, den ich mir einfach nicht merken kann, kommt mir seltsam bekannt vor. Ich meine, ich habe sie in ähnlicher Form schon gehört zu: der Masseneinwanderungsinitiative, der Minaretinitiative, der Abzockerinitiative, der Pornografieinitiative, der Verwahrungsinitiative, dem EU-Nein, dem DEM.

Aber schauen wir genau hin! Die Kernbotschaft unseres Bundesrates ist ja diese: Wenn man die Rahmenbedingungen ZUSÄTZLICH verbessern kann, dann sind sie doch schon recht gut. (Never touch a running system!) Also, was auch immer so Blogger-Nerds-Die-Haben-Ja-Eh-Keine-Ahnung-Oh-Gott-Der-Euro-Sackt-Ab-Typen schreiben, vergesst es! Lest es gar nicht! Die hätten ja auch was Gescheites tun können, sollen, müssen, in Erwägung ziehen, zum Beispiel Wirtschaftsminister werden.

Meine eigene, persönliche Meinung (deswegen ist es ja meine eigene), die man ja auch mal zwischendurch durchblicken lassen darf, wenn’s nicht zu viele Umstände macht, ist: Wir bräuchten mal wieder einen Bundesrat, der zeigt, wie man Eier kocht. (Immer alles unterm Deckel halten, gell! Das spart Energie.)

 

 

Tom Zai Verfasst von:

Tom Zai ist Autor, Verleger, Lehrer, Moderator, Musiker und noch vieles mehr.